Familienpolitischer Fachdialog der CDU-Landtagsfraktion in Stuttgart
7. Oktober 2025
AG Netzwerk Familie bei politischem Fachgespräch stark beteiligt

Unter der Leitfrage "Unsere Familien, unser Fundament - was brauchen Familien?" lud die CDU-Landtagsfraktion zu einem familienpolitischen Fachdialog am 2. Oktober in den Fraktionssitzungssaal im Haus der Abgeordneten. Mit dabei waren rund 30 Vertreter/innen aus den unterschiedlichen Verbänden und Organisationen, die sich im weiten Feld der Familienarbeit in Baden-Württemberg engagieren.
Als Keynote-Speakerin sprach auch die Vorsitzende der AG Netzwerk Familie, Erste Bürgermeisterin Renate Schmetz aus Ludwigsburg. Dabei skizzierte sie die dringenden Handlungsfelder der Familienpolitik: Wohnungsbau, Familienzentren, Familienbildung. Sie verwies darauf, dass die Stadt Ludwigsburg in jedem Stadtteil und Quartier eine Kindertagesstätte zum Familienzentrum weiterentwickelt hat. Dies sind wichtige und niedrigschwellige Angebote gerade für jene Familien, die nicht immer in der ersten Reihe stehen. Sie berichtete von einem neuen Projekt der aufsuchenden Familienberatung. Geschulte Ehrenamtliche sollen Familien z.B. auf Spielplätzen beraten und auch entsprechende Hilfen vermitteln bzw. auf diese aufmerksam machen. "Dazu reicht ein Tablet mit allen wichtigen Informationen und Formularen" so Renate Schmetz.
Keynote-Speakerin Prof. Christel Althaus, Vorsitzende des Landesfamilienrats und Prüfbericht-Erstellerin beim Qualitätsprädikat "Familienbewusste Kommune plus" der AG Netzwerk Familie, umriss das gesamte Spektrum der Familienpolitik. Sie warnte vor einer Kostenexplosion im Bereich der Kita-Gebühren. Diese können von vielen Eltern nicht mehr gestemmt werden. "Es kann nicht sein", so Christel Althaus, "dass ein Elternteil seinen Arbeitsverdienst quasi für die Kita hinblättern muss; das ist ein krasses Missverhältnis." Viel Beifall erhielt der Appell von Patrik Hauns, stellv. Vorsitzender der AG Netzwerk Familie, doch künftig wieder den Begriff "Familie" im Namen des zuständigen Ministeriums zu führen. Iris Fahle, Beisitzerin in der AG Netzwerk Familie, wies auf die Problematik der Finanzierung der Familienbildungsstätten hin. "Gerade in Zeiten knapper Gelder, stehen die Familiebildungsstätten besonders unter Druck - dies macht die Arbeit nicht einfacher" so Fahle. Sie appellierte, für eine stabile und verlässliche Finanzierung der wichtigen Familieneinrichtungen zu sorgen.
Es war ein fruchtbarer Austausch, zu dem der Fraktionsvorsitzende und Spitzenkandidat für die nächste Landtagswahl, Manuel Hagel MdL, begrüßt hat. Als Vater von 3 Kindern wisse auch er, wie wichtig die Unterstützung der Familienarbeit und Kindererziehung ist. Daher sei ihm auch dieser Dialog so wichtig. Geleitet wurde der Fachdialog von der Familienpolitischen Sprecherin der CDU, Isabell Huber MdL und vom stellv. Fraktionsvorsitzenden, Stefan Teufel MdL.

Bei der Landesstelle Früher Kindstod handelt sich um die erste bundesweite, vom Land Baden-Württemberg mitfinanzierte Landesstelle, die sich mit dem Themenbereich des frühen Kindstodes befasst. Sie ist zentrale Anlaufstelle für betroffene Familien, sowie für Fachpersonen und engagierte Menschen aus Praxis, Beratung, Selbsthilfe und Gesundheitswesen. Ihr Ziel ist es, Strukturen zu stärken, Wissen zu bündeln, Menschen - sei es durch eigene Betroffenheit oder berufliche Berührungspunkte - zu unterstützen und die gesellschaftliche Sichtbarkeit dieses sensiblen Themas zu erhöhen. Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung der Landesstelle sowie auf der Homepage und auf Instagram @frueherkindstod_bw .
Gerne machen wir Sie auf den Förderaufruf des Sozialministeriums Baden-Württemberg aufmerksam. Der Förderaufruf erfolgt im Rahmen der Umsetzung der Familienförderstrategie. Das Land stellt hierfür in den Jahren 2025 und 2026 Fördermittel in Höhe von jeweils 850.000 Euro zur Verfügung. Mit der Förderung von Unterstützungsangeboten für Familien sowie Familienzentren und vergleichbaren Einrichtungen sollen die Zugänge zu Angeboten für Familien im ländlichen Raum und in Brennpunkten in Baden-Württemberg verbessert und erweitert werden. Anträge können bis zum 18.06.2025 eingereicht werden. Weitere Informationen und Fördervoraussetzungen finden Sie auf der Homepage des Sozialministeriums.

Vor wenigen Tagen erreichte uns die Nachricht, dass unser Ehrenmitglied Hansjürgen Meinhardt, Schuldekan i. R., seiner schweren Erkrankung am 01.03.25 erlegen ist. Mit Hansjürgen Meinhardt verlieren wir nicht nur einen engagierten Experten, Ratgeber und Mitstreiter, dem die Anliegen von Familien und Familiennetzwerken besonders am Herzen lagen, sondern einen Freund mit großem Herzen. Hansjürgen wirkte bei der Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Familie Baden-Württemberg e.V. seit Gründung des Vereins im Jahre 2016 als Stellvertretender Vorsitzender, und war in dieser Eigenschaft auch Repräsentant für das Qualitätsprädikat "Familienbewusste Kommune plus Baden-Württemberg", das er häufig den zertifizierten Städten und Gemeinden persönlich vor Ort verleihen konnte. Für Hansjürgen stand das Engagement für Familien stets im Mittelpunkt seines ehrenamtlichen Wirkens, das er nicht nur in der AG Netzwerk Familie e.V. entfaltete, sondern auch im Rahmen des Lokalen Bündnisses für Familien in seinem Heimatkreis Ostalb, oder im Landesfamilienrat Baden-Württemberg und als Mitglied des Rundfunkrates. Dabei war "Familie" für Hansjürgen mehr als das traditionelle Familienbild. "Familie" war für Hansjürgen überall dort, wo Menschen und Generationen Verantwortung füreinander übernehmen. Auch privat war Hansjürgen ein Mensch, dem seine Familie über alles ging. Hansjürgen hinterlässt seine Ehefrau Christine, Kinder und Enkel. Die Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Familie e.V. dankt seinem Ehrenmitglied und Freund für sein jahrelanges großes Engagement und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Für den Vorstand Patrik A. Hauns, Stellv. Vorsitzender