Netzwerktagung am 26. März in Ludwigburg
6. April 2025
Neun Kommunen erhalten erneut das Qualitätsprädikat für ihre familienbewusste Kommunalpolitik

Die ausgezeichneten Prädikatskommunen der Jahre 2023 und 2024 gemeinsam mit Staatssekretärin Dr. Leidig
Foto: Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Familie Baden-Württemberg e.V.
Am Mittwoch den 26. März zeichnete die Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Familie Baden-Württemberg e.V. gemeinsam mit Staatssekretärin Dr. Ute Leidig MdL vom Sozialministerium die Städte Baden-Baden, Engen, Pforzheim, Schwäbisch Gmünd, Rheinfelden (Baden), Wertheim sowie die Gemeinden Bodelshausen, Ehningen und Untergruppenbach mit dem „Qualitätsprädikat Familienbewusste Kommune plus“ aus.
Das Qualitätsprädikat, das von der Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Familie Baden-Württemberg (AG) entwickelt wurde, fußt auf der vom Sozialministerium herausgegebenen und von der AG, dem Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) und der Familienwissenschaftlichen Forschungsstelle (FaFo) des Statistischen Landesamtes erarbeiteten „Handreichung familienfreundliche Kommune“. Es umfasst insgesamt 12 kommunale Handlungsfelder: von Wohnen, Verkehr, Freizeit, Bildung und Betreuung, Integration bis zur kommunalen Gesundheitsplanung. Handlungsfelder, die für das gute Aufwachsen der Kinder und Generationen bis zum Gelingen der Familienarbeit essentiell sind. Dabei, so die Vorsitzende der AG, die Ludwigsburger Erste Bürgermeisterin Renate Schmetz, umfasst der Begriff „Familie“ nicht nur die klassische Form von „Vater, Mutter und Kind“, sondern „alle Generationen, die füreinander Verantwortung tragen“.
Das Qualitätsprädikat erhalten die Kommunen, wenn sie sich einem entsprechenden Zertifizierungsprozess stellen. Dabei sind rund 360 Fragen zu beantworten und zu belegen. Dafür erhalten die Kommunen aber auch eine umfassende Analyse mit klar auf die Kommune zugeschnittenen Handlungsempfehlungen. „Auch darin liegt ein großer Mehrwert für die Gemeinden“ so Schmetz, denn das Prädikat bildet nicht nur eine „Bestandsaufnahme des bereits Vorhandenen ab, sondern bietet auch konkrete Ansätze für die kontinuierliche und familienbewusste Weiterentwicklung vor Ort.“
Staatssekretärin Dr. Ute Leidig lobte in ihrer Ansprache das Engagement der AG Netzwerk Familie. Mit der Entwicklung und Etablierung des Qualitätsprädikats hat die AG die „erfolgreiche Arbeit im Kontext der Handreichung erfolgreiche fortgesetzt und auf die Kommunen zugeschnitten“.
Die Handreichung und das Qualitätsprädikat wird zur Anwendung im Rahmen der neuen Landesfamilienförderstrategie empfohlen. Leidig gratulierte den erfolgreichen Prädikatskommunen: Mit den Worten „Sie können stolz auf Ihre Arbeit sein“ übergab sie die Glasstele mit dem Prädikat.
Die nun neun (re)zertifizierten Kommunen, zählen zu den insgesamt 34 Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg, die bisher mit dem Qualitätsprädikat ausgezeichnet werden konnten. Weitere Kommunen haben bereits ihr Interesse an einer Zertifizierung angemeldet.
Die Verleihung der Qualitätsprädikate war eingebettet in die Netzwerktagung der AG, die dieses Jahr das Thema „Kinder- und Jugendschutz“ in den Mittelpunkt stellte, dem durch den „Masterplan Kinderschutz“ des Landes eine besondere Bedeutung zugewiesen wurde. „Wir wollen das Thema künftig auch verstärkt in unserem Qualitätsprädikat abbilden“ so Vorsitzende Renate Schmetz.
Adilia Schweizer vom Kinderschutzbund stellte das Thema „Entwicklung von Schutzkonzepten für Vereine und Einrichtungen“ vor und signalisierte dabei auch die Unterstützung durch den Kinderschutzbund und die Fördermöglichkeit kommunaler Projekte durch den Masterplan des Landes. „Kinderschutz geht uns alle an“ so Schweizer und appellierte an die anwesenden Bürgermeister/innen, das Thema stärker in den Fokus zu rücken.
Thomas Brändle, Abteilungsleiter „Kinder und Familie“ der Stadt Ludwigsburg, berichtete, wie der Kinderschutz anhand spezifischer Konzepte für die Einrichtungen in Ludwigsburg erarbeitet wurde. Damit habe man „sehr gute Erfahrungen gemacht“. Wichtig ist, dass alle Akteure darüber im Austausch bleiben.
Die Veranstaltung und Ehrungen wurden mit launigen Worten von Lara Waterstraat (Bruchsal) und Patrik A. Hauns (Rastatt) moderiert. Hauns wies dabei darauf hin, dass die AG derzeit auch ein Qualitätsprädikat für die Landkreise erarbeite, nach dann auch bald die Flächenlandkreise zertifiziert werden können.
